Ostern erweckt jedes Jahr verstärkt den Wunsch nach Frieden – MK 15-17

Der Wunsch nach Frieden und einem sicheren Leben ist uralt. Frieden, ja Frieden, das wünscht sich (fast) jeder, der auf dieser Erde lebt. Dieser Wunsch war schon immer nur ein Gedanke und dabei blieb es bisher. Seit vielen Jahrzehnten gibt es Menschen, die ihren Optimismus und die Hoffnung nach Frieden und Abrüstung bei den jährlichen Ostermärschen zum Ausdruck bringen. Denn so finden jedes Jahr in vielen Städten in Deutschland, aber auch anderen Ländern, besonnene Demonstrationen für den Frieden und gegen Waffen statt. Solange die Hoffnung besteht bleibt auch der Friedenswunsch erhalten und wird vielleicht doch einmal wahr.

Die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte belehrt uns jedoch eines Besseren und ist von vielen Kriegen belastet. Es waren Kriege von etlichen Herrschern, die sich Gebiete eingeheimst, das Land verwüstet und die Menschen getötet haben. Ganz schrecklich waren die Unruhen auch während der Reformationszeit und dann ein Jahrhundert später der Dreißigjährige Krieg, der ganz Europa mit in den Abgrund der Hoffnungslosigkeit gezogen hat. Erst mit dem Westfälischen Frieden kehrte wieder das Normalleben so langsam zurück. Auch Napoleon hat sich in seinem Größenwahn bis nach Russland gewagt und ist letztlich mit seinem Machtstreben gescheitert. Die Menschen in den bekämpften Gebieten wurden elendig als Lebende behandelt. Der Auslöser des ersten Weltkrieges hat in Verbindung mit Bündnissen der Länder Österreich-Ungarn, dem Deutschen Reich und anderen Staaten zu einem apokalyptischen Krieg geführt, der Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Das Elend der Soldaten fand hauptsächlich in Schützengräben statt und endete oftmals durch den Einsatz von Giftgas. Haben die Menschen aus den schrecklichen Ereignissen ihre Lehren gezogen? Ja haben sie, aber nur kurzfristig. Im 20. Jahrhundert strebte begünstigt durch die labile Weimarer Republik und die schlimmen Zustände nach der Weltwirtschaftskrise ein Nationalist mit enormem Größenwahn ausgestattet an die Macht als Führer einer Nation. Die Menschen des „Tausendjährigen Reiches“ wurden nur für die Zwecke eines menschenverachtenden Machtstrebens missbraucht. Nach dieser Zeit befand sich Deutschland in einem tiefen Loch, weil praktisch alles zerstört und ein Normalleben nicht möglich war. Haben die Menschen daraus gelernt? Ja haben sie, aber nur kurzfristig. So gibt es Kriegsszenerien auf der ganzen Welt bis zum heutigen Tage und es gibt auch wieder Machthaber, die Menschen für ihre Zwecke missbrauchen. Hört es also nie auf?

Ein Paradoxon steht in unserer heutigen Zeit an erster Stelle und ist auf den ersten Blick nicht direkt erkennbar. Es werden Waffen produziert, um den Frieden zu sichern! Jedoch Waffen eignen sich zu keinem anderen Zweck als zum töten, das ist klar. Heute findet die Bedrohung für uns schon dadurch statt, dass es auf der ganzen Welt ein verbreitetes Waffenpotential gibt, welches dadurch entstanden ist, dass die Waffen exportierenden Länder diese an Länder verkauften, die nicht wirklich den Frieden sichern wollten. Oftmals exportieren diese sogenannten sicheren Länder diese Waffen an weitere Länder und das ohne Einfluss der Herstellerländer. Zu den Waffen exportierenden Ländern gehört übrigens auch die Bundesrepublik Deutschland, die zurzeit an dritter Stelle des Exportvolumens steht. Dann die paradoxe Erscheinung! Diese Länder, welche Waffen in viele Staaten verkaufen, setzen sich permanent für den Frieden ein! Dieser Einsatz für den Frieden wirkt dadurch nicht besonders glaubwürdig! Machen sich diese Exportländer nicht mitschuldig am Gebrauch dieser Waffen in den Staaten, die irgendwie immer Krieg haben oder gegen eigene Bürger vorgehen? Auch die technischen Entwicklungen für den militärischen Einsatz sind zu ächten und auch ganz bestimmt kein Beitrag für den Frieden. Machen sich die Menschen in den Fabriken der Waffenindustrie nicht auch mit schuldig und sind mit verantwortlich für die Dinge, die durch die Verteilung ihre Waffen oder Waffensysteme geschehen?

Welche Auswirkungen ein Krieg hat, der gar nicht hätte stattfinden sollen, weil die „offiziellen“ Voraussetzungen fehlten, kann man am Beispiel des Krieges im Irak sehen, der von den USA und Großbritannien geführt wurde. Nicht nur dieser Krieg selber war für das Land und die Menschen fatal, es war eine Initialzündung für ein irrsinniges Durcheinander an Gewalttätigkeiten von Volksgruppen der verschiedenen Glaubensrichtungen des Islam. Es entstand ein Flächenbrand des Krieges, der in den Arabischen Frühling führte und sich mit seinen schlimmen Auswirkungen bis nach Afrika erstreckte. Die Folge davon war ein Aufleben von fanatischen Terroristen, die sich unter dem Deckmantel des Islamischen Staates formierten. Sie nutzten die Waffenvorräte des ehemaligen Machthabers des Irak Saddam Hussein, weil sich wahrscheinlich auch Anhänger der Baath-Partei des ehemaligen Machtsystems mit dem IS verbündeten oder vielleicht sogar die Initiatoren waren. Nun wüten die Terroristen immer noch und haben sich mit Terrorzellen in anderen Ländern, auch in Europa, organisiert. Eins ist klar, für den Nachschub an Waffen und Sprengstoff über obskure Wege ist stets gesorgt.

Die Auswirkungen bis heute sind Tote, Flüchtlinge und Elend für viele Millionen Menschen. Es sind Eskalationskriege von fanatischen Gewaltverbrechern, die sich wohl vielfach mit Waffen versorgten, die den Frieden sichern sollten. Vor einigen Jahrzehnten gab es einmal einen Slogan, der sich sehr optimistisch anhörte und den Hauch von Waffenverzicht reflektierte. Der lautete „Frieden schaffen mit weniger Waffen“. Doch alles war nur Illusion und das Gegenteil davon geschah. Denn es ist eine Illusion mit Waffen für Frieden sorgen zu wollen, das zeigt sehr deutlich ein Rückblick in die Vergangenheit. Unsägliche Auseinandersetzungen gab es sicher schon seid dem Bestehen der Menschheit. Sind die Menschen nicht dazu in der Lage friedlich miteinander leben zu können?

Solange es Hass, Intoleranz, Respektlosigkeit, Fremdenhass, Machtstreben und Waffenwahn unter den Menschen gibt und es außerdem fanatische Gläubige aus allen Glaubensrichtungen gibt, bilden sich Gewaltpotentiale schon im normalen Zusammenleben. Sobald Argumentationslosigkeit in Gewalt umschlägt, ist der Einsatz von Waffen nicht mehr weit entfernt. Dennoch gibt es auch Menschen, die ihr Leben danach ausrichten mit anderen Menschen in friedlicher Koexistenz zu leben. Andersdenkende oder anders Aussehende stellen nicht wirklich eine Gefahr dar.

Darum sind die Menschen, welche sich jedes Jahr zu Ostern an Friedensmärschen beteiligen und für den Frieden und gegen Waffen protestieren zu bewundern, weil sie von Hoffnung erfüllt sein müssen, nämlich von Hoffnung auf Frieden. Denn bisher hat es sich nicht ausgezahlt, jedoch sagt man in solchen Fällen, die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht besinnen sich die Menschen ja wirklich eines Tages zu sich selbst und verzichten auf Waffen, was zugegeben sehr blauäugig ist. Aber, was soll man machen, wenn man hoffnungsloser Optimist ist. >>Frieden schaffen mit weniger Waffen<<, das ist die Devise. Nur in die Realität umsetzen müsste es noch jemand!!!

20.04.2017 – WM

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