Bringen Bomben den Frieden in Syrien? – MK 14-17

Die Menschen wurden in einigen Städten wie Aleppo einfach weg gebombt, also getötet oder vertrieben. Ein Menschenleben ist für den Machthaber Assad offensichtlich nicht viel wert und findet keine Beachtung in seinem Machtstreben in Syrien. Offiziell heißt es, dass die Rebellen absolut mit allen Mitteln zu bekämpfen sind und das ohne wenn und aber. Es könnte ja wohl sein, dass es ohne den ziemlich skrupellosen Machthaber Assad gar keinen Krieg gegeben hätte. Die moderaten und die weniger moderaten Rebellen sind in den Augen des Präsidenten einfach nur pauschal Terroristen. Der Präsident ist sich natürlich keiner Schuld bewusst, jedoch hat er schon vor dem Krieg seine Bürger förmlich tyrannisiert und das hat den Zorn bei vielen Volksgruppen gesteigert und ist zum Zeitpunkt des arabischen Frühlings im Jahr 2011 mit offener Gewalt gegen das Regime eskaliert. Falls der Assad-Clan aus der Gewaltherrschaft weichen müsste, verliert die zur Volksgruppe der Alawiten gehörende Familie jegliche Macht und garantiert jeden Besitz im Land, dieses gilt es aus der Sicht von Assad zu verteidigen und das ohne Skrupel.

Die Grenzen der Menschlichkeit und des Völkerrechts wurden bereits mehrfach überschritten und die eigenen Bürger terrorisiert. Der Bombenterror der syrischen Armee geschah mittels Fassbomben, herkömmlicher Munition, Streumunition und Brandbomben. In einem Fall haben Nachforschungen der UN ergeben, dass Assad für den Einsatz von Giftgas verantwortlich war und dieses immer noch wie eine Brandmarkung als Zeichen der Unmenschlichkeit auf Ewigkeit auf seinen Namen lasten wird. So haben sich China, Russland und der Iran auf die Seite eines Kriegsverbrechers gestellt und unterstützen diesen in seinem widrigen Tun, nur um den Stützpunkt Tartus am Mittelmeer als vorgeschobenen Posten benutzen zu können. Mittlerweile ist allen klar, dass es mit Assad keine politische Lösung geben kann, weil dieser in seiner Machtposition als Präsident agieren will. Was aber will er überhaupt noch regieren, wenn er die Menschen getötet oder vertrieben und die Städte total zerstört hat. Ganz einfach, er will seinen etablierten Machtapparat in Damaskus für seinen Clan und seine ihm Ergebenen erhalten.

Die Welt schaute hilflos zu, als syrische und russische Kampfflugzeuge die Stadt Aleppo gnadenlos mit vielen Bomben dem Boden gleichmachten und auf brutale Kriegsmethoden setzten. Nun ein erneuter Aufschrei der Menschen in aller Welt und die Hilflosigkeit der UN und besonders des Sicherheitsrates als anscheinend Machthaber Assad erneut Giftgas eingesetzt hat, obwohl doch alle Giftgasvorräte hätten vernichten sein sollen. Es war das Nervengift Sarin, welches in der Stadt Khan Sheikhoun fast 90 Menschen grausam tötete. Grausam, skrupellos, verachtend Waffen einsetzen, die sowieso auf der Welt geächtet sind und dann vorwurfsvoll vor die Presse zu treten mit den Worten, nein wir waren es nicht und wir tun das nicht. Klar ist es ohne unabhängige Untersuchungen nicht geklärt, wer letztlich verantwortlich war, aber der Verdacht liegt ziemlich nah beim Machthaber Assad. Im UN-Sicherheitsrat wird die Aufklärung des Hergangs durch die Vetomächte Russland und China blockiert. Alle weiteren Mitverantwortlichen reden sich heraus, streiten ab, weisen dies den Rebellen zu, aber die Menschen außerhalb von Syrien machen sich ihren Reim darauf, weil schon deutlich in Richtung Assad oder Russland weist. Die am Krieg gegen die Bevölkerung Syriens beteiligten Länder haben letztlich schon viel Schuld auf sich geladen oder dulden zumindest die Handlungen von Assad.

Plötzlich nun beantwortet Präsident Trump diesen ungeheuerlichen Vorgang des Giftgaseinsatzes zwar auch mit einer Verletzung des Völkerrechts, in dem er Raketen auf einen Flugplatz der syrischen Armee abfeuern ließ, aber die meisten Politiker sehen es als angemessen an. Russland wurde vor der Aktion davon unterrichtet, was den Schluss nahe legt, dass Putin es geschehen lassen wollte. Denn mit der russischen Raketenabwehr hätte man sicherlich einen Teil der Tomahawk-Raketen hätte abfangen können.

Die russische Nation und besonders Putin selber hat sich mehr Einfluss auf der Welt durch den Einsatz in Syrien gewünscht, nun wächst die Schuld und die Verantwortung auch für den Wiederaufbau der zerstörten Städte deutlich erkennbar. Der Kostendruck des Krieges lastet schwer auf Russlands Wirtschaft und droht diese aus dem Gleichgewicht zubringen, auch deswegen, weil sich die russische Wirtschaft auf Talfahrt befindet und die Russen selber das deutlich merken. Der erhoffte Ruhm hat sich in das Gegenteil verkehrt und droht zu einer Zerreißprobe für alle Beteiligten zu werden. Der Machthaber Syriens hängt am Tropf und Russland, China sowie der Iran versorgen den Tropf, den Tropf der Unmenschlichkeit. Bei Assad besonders, aber bei allen beteiligten Nationen muss klar sein, dass alle Bomben nur noch das Elend in Syrien steigern, auch verlängern und nichts, absolut nichts bis jetzt verändert haben und absolut kein Beitrag für einen Frieden sein können. Nein zur Waffengewalt, nein zum Absolutismus der Macht und nein zu dem, wie die Menschen dort behandelt werden.

Die teilnehmenden Assad-Verbündeten müssen umdenken und den Machthaber zur Vernunft drängen. Erst dann lassen auch die Rebellen nach in ihrem Kampf gegen das System. Wirklich erschwerend für die Gesamtlage ist die Tatsache, dass der IS dort auch noch seine Macht ausbauen will. Dieses führt alle militärische Einsätze, die zielgerichtet sein sollen, in ein haltloses Wirrwarr, trotz modernster Waffen und Aufklärung. Aber wer von den Verantwortlichen will sich an den Verhandlungstisch setzen und das mit dem festen Willen, optimistische sowie den Frieden fördernde Ergebnisse zu erreichen, solange der Machthaber Assad mit am Tisch sitzt? Eine Antwort darauf würde wie das Lesen im Kaffeesatz enden und wäre deswegen ziemlich von Fantasie behaftet und dadurch eben sehr unrealistisch. Gibt es eine Lösung im Syrienkonflikt und das ohne Waffen sowie unter Einbeziehung des Völkerrechts?

12.04.2017 – WM

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