Optimistische Ausblicke auf das neue Jahr 2012?

Wie an Silvester so üblich, sagt man sich „Prost Neujahr“ und alles Gute für das Jahr 2012. Aber das ist ja nur erst mal das Begrüßen des neuen Jahres. Und die guten Wünsche zum Start ins neue Jahr sind gewisserweise auch Tradition und jeder freut sich darüber.

Schaut man zurück ins alte Jahr, was man natürlich auch an Silvester macht, sieht der Verlauf allgemein oder auch für einen persönlich nicht so rosig aus. Da ist in Europa erst einmal die Finanz- und Vertrauenskrise zu nennen, die uns stark gebeutelt hat und auch noch nicht beseitigt ist. Wir Bürger wissen, dass wir alles natürlich und letztendlich ausbaden müssen und auch in der Form mit einer Schwächung des Euro, in welcher Stärke auch immer, sowie Einschnitten in unserem eigenen Geldbeutel. Die Schulden einzelner EU-Länder sind erdrückend und beeinträchtigen durch die dann beschlossenen Einschnitte den normalen Lebenslauf vieler Menschen. Das neue Jahr bringt uns erst einmal neue Sorgen und auch Ängste. Wie mag es wohl werden in den nächsten 365 Tagen?

Verständnislos sieht der Bürger das Agieren von Städten, die auf biegen und brechen noch Projekte durchpeitschen, welche eigentlich nicht notwendig sind, jedoch die Subventionen der übergeordneten Institutionen noch unbedingt in Anspruch genommen werden müssen. Dort läge auch ein hohes Einsparpotenzial! Dinge die unbedingt gemacht werden müssten bleiben liegen und weiter unerledigt. Als Bürger schüttelt man immer öfters verständnislos den Kopf. Die Frage liegt einem auf der Zunge: Wird wirklich noch Politik für den Bürger gemacht von unseren gewählten Volksvertretern? Und danach die Frage: Wissen unsere Volksvertreter wodurch die Politikverdrossenheit der Bürger entsteht? Der Spiegel dafür sind immer die Wahlen und die sprechen eine eindeutige Sprache.

Aber wie sieht Bürgernahe Politik aus? Eine Antwort darauf wäre wohl eine gewisse Gerechtigkeit und auch Chancengleichheit für die Menschen in unserer Gesellschaft. Die Firmenpolitik vieler Firmen stimmt nicht mehr, weil die Unternehmen Manager haben, die ohne Rücksicht ihr Unternehmen gewinnoptimiert betreiben, ohne Rücksicht auf die Menschen. Schon im Grundgesetz ist verankert, dass Unternehmen auch zum Positiven für die Menschen aktiv sein sollen. Jedoch das Gegenteil ist vielfach der Fall. Kein Mensch kann mehr sein Leben in irgend einer Art planen und absehbar gestalten, wenn die Entlohnung nicht mehr stimmt. Dumpinglöhne, Leiharbeit, Werksverträge, Aufstockungsverträge, 400 € Jobs und 1 € Jobs sind gang und gebe in immer mehr Unternehmen in Deutschland. Wie will z. B. ein Fiseur mit einem Stundenlohn von 6 € für sein Lebenunterhalt sorgen können und auch noch seine Rente sichern? Was tut die Politik dagegen – nichts!! Es entstand wohl im Parlament durch die Parteien CDU/CSU und FDP eine Seifenblase von einem Mindestlohn auf dem Papier, jedoch nicht als Vorgabe für eine Entlohnung. Begründung: Man möchte nicht in die Tarifautonomie eingreifen. Und das ist einfach stümperhaft und lächerlich. In 20 EU-Ländern gibt es einen Mindestlohn, nur in Deutschland nicht! Blamabel, wie ich finde. Die Schere von Arm und Reich klafft immer weiter auseinander und jedes Jahr ist die Armut in Deutschland stärker ausgeprägt. Wenn die Unternehmen und die Politik so weitermachen wird Deutschland durch die Unfähigkeit und die Untätigkeit der Verantwortlichen ruiniert. Spätestens dann, wenn die neuen Rentner eine so geringe Rente haben, dass diese bis zur Grundsicherung aufgestockt werden muss. Es wird eine Soziallawine entstehen mit immens hohen Sozialkosten, die Deutschland lähmt und letztendlich auch die Unternehmen in unserem Land betrifft, weil der Inlandskonsum zusammenbricht.

Es sind düstere Aussichten, vielleicht noch nicht für 2012, aber für die Zukunft. Die Kriege auf der Welt haben zugenommen, Gewalt ist an der Tagesordnung. Die Ausgaben für die Rüstung werden erhöht und die Menschen müssen verhungern. Es ist eine arme Welt, die aber ausschließlich von Menschen so geschaffen wird. Die Machtbesessenen sind am Zug und scheren sich wenig um ihr Volk. Weiterhin ist unsere Umwelt in Aufruhr und die Anzahl der Katastrophen häufen sich. Immer mehr Menschen sind davon betroffen und die Schäden haben ein immenses Ausmaß angenommen.

Gibt es denn nichts Positives? Seit dem Bestehen der Menschheit ging es immer turbulent und chaotisch auf der Welt zu. Irgendwie wird es schon weitergehen, haben sich die Menschen seid je her gesagt. Also eine optimistische Tendenz. Die Probleme häufen sich und hegen Bedenken im Optimismus für die Zukunft. Aber den Menschen auf der Welt bleibt garnichts anderes übrig einfach weiter zu machen. Wie lange noch kann uns die Erde noch ernähren, bei 10 Milliarden Menschen im Jahr 2100? Ist die Erde ein Auslaufmodell?

Patentrezepte gibt es nicht, aber die Menschen könnten einfach mehr zusammenhalten, sind gegenseitig achten, selbstverständlich respektieren und sich gegenseitig unterstützen. Der Zusammenhalt in der Bevölkerung muss sich stärken und verbessern. Gemeinsam ist man stärker.

Ich erwarte als Bürger eines Landes mit sozialer Verantwortung von der Politik, die für die Menschen wichtigen Dinge anzupacken und zu regeln, damit die Solidargemeinschaft in Deutschland nicht auseinanderbricht. Bisher kann man sich Gewalt immer nur in anderen Ländern vorstellen, jedoch kann man dies im eigenen Land auch nicht ausschließen. Leider ist es so. Wehe, wenn das Volk aufbegehrt. Es gibt viele Beispiele in der Geschichte. Nein, beschwören möchte ich es nicht, aber es könnte schon sein.

Ich erwarte als Bürger eines Landes mit sozialer Verantwortung von den Unternehmen, ihre Firmenpolitik menschenfreundlich und nicht menschenverachtend zu betreiben. Ausnahmen sind vielfach die Regel. Verzichten Sie als Unternehmer auf einige Prozentpunkte ihrer Gewinnsteigerungen und entlohnen ihre Mitarbeiter entsprechend ihrer Leistungen, die für ihr Unternehmen erbracht werden. Setzen Sie Leiharbeit nur so ein, wie es im gutem Sinne von der Politik gewollt war, nämlich als Kapazitätspuffer. Nehmen Sie als Prämisse: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, so wie es im Grundgesetz steht. Setzen Sie sich dafür ein, dass die Menschen ihre Zukunft, zumindest in gewisser Weise, planbar gestalten können. Der Lohn für Sie sind zufriedene Mitarbeiter, die gerne ihre Arbeit tun und mit ihrer Firma loyal verbunden sind. Meine Herren Unternehmer, gestalten Sie Deutschland mit und tun Sie nicht nur für ihr Unternehmen etwas, sondern auch für ihr Land. Sich nur auf Steuern zahlen zu beschränken reicht nicht aus!! Und sagen Sie jetzt nicht, das können wir nicht. Denn ihre Gewinne werden weiterhin fließen in einem aktiven Deutschland.

Trotz aller dieser Einschränkungen und Bedenken wünsche ich ihnen ein für Sie gut verlaufendes Jahr 2012. Lassen Sie sich ihren Optimismus und ihre positive Lebenseinstellung nicht nehmen. Und behaupten Sie weiter ihren Platz in der Gesellschaft in Deutschland. Irgendwie geht es schon weiter.

Ihr

WM – 02.01.2012

 

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