Unsere Erde, unser Klima, unsere Zukunft – MK 48-15

Wir Menschen haben es fast geschafft, als einzige Spezies in der Geschichte der Erde den eigenen Lebensraum zu zerstören oder zumindest in einen Zustand zu versetzen, in dem sich das Klima ihres Heimatplaneten bereits verändert hat. Auch ist es nicht mehr auszuschließen, dass dieses Handeln das Klima unumstößlich verändern könnte und das hauptsächlich durch die Erzeugung des Treibhausgases CO2. Mit der technischen Entwicklung in den bekannten Industrieländern begann der Prozess der Klimabeeinflussung durch die Abgabe von Treibhausgasen, welche hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Erdgas entstehen.

Somit steht grundsätzlich fest, dass natürlich die Industriestaaten in der Hauptsache für diesen Ausstoß von klimaverändernden Treibhausgasen verantwortlich sind. Nach dem Scheitern der Verhandlungen im Jahr 2009, beim letzten Weltklimagipfel in Kopenhagen, hat es vier Jahre lang Vorverhandlungen der über 195 Staaten, die daran beteiligt sind, gegeben. Bisher war es so, dass zu keinem Zeitpunkt konkrete Höchstwerte der Treibhausgase festgelegt wurden und so haben sich bis auf Kyoto 2005 stets die Planungen und Einschätzungen in Luft aufgelöst. Der Kyoto-Vertrag lief nun bereits im Jahr 2012 aus, alles stockte und keiner fühlte sich verantwortlich für die Misere bei den letzten Verhandlungen in Kopenhagen.

Die Auswirkungen der beginnenden Klimaveränderungen können schon viele Menschen am eigenen Leib mit erleben. Der Meeresspiegel stieg bis jetzt bereits um 20 cm, was einige Inselstaaten schon in Bedrängnis brachte und Ängste schürte. Mit den Veränderungen gehen außerdem Stürme, Fluten und Dürren einher. So hat sich die UN-Exekutivsekretärin Christina Figueres dazu geäußert, dass die national festgelegten Mengen an CO2-Ausstoß den angestrebten Temperaturanstieg von 2°C nicht ausreichend begrenzen könnten und man bis zum Jahr 2100 von einem Anstieg der durchschnittlichen Temperaturen von 2,4°C ausgeht. Damit liegt man dann schon über dem Wert von 2°C, ein Wert, den die Klimaspezialisten für einen noch zu verkraftenden Maximalwert der Erwärmung für unser Klima ansehen.

Wenn man von Treibhausgasen spricht, geht es vordergründig erst einmal um das Kohlenstoffdioxid (CO2), welches einen hohen Anteil an den Klimaveränderungen hat. Jedoch gibt es noch einige andere Gase, die ebenfalls die Veränderungen des Klimas mit verursachen. Es ist das Methan (CH4) zu nennen, welches seit 2007 kontinuierlich über einen Wert von 1800 ppb in der Atmosphäre angestiegen ist. Wenn es auch geringe Konzentrationen sind, so ist der Anteil in unseren Luftschichten höher als in den letzten 650000 Jahren der Erdgeschichte. Dieses Methan ist schwerer abbaubar und deswegen auch länger in der Atmosphäre vorhanden. Bei den Auswirkungen des Klimawandels ist es mit 20% beteiligt. Die Viehhaltung ist hauptsächlich dafür verantwortlich und überall wo Fäulnisprozesse ablaufen entsteht das Gas Methan. Weiterhin problematisch in Sachen Methan wird es erst, wenn das in den Weltmeeren vorkommende Methanhydrat ausgast oder auch in bestimmten Regionen der Erde die Böden mit Permafrost auftauen und so Methan freisetzen. Weiterhin ist es das Distickstoffmonoxid (N2O), welches hauptsächlich durch das Ausbringen von Gülle aus dem Ammoniakprozess entsteht. Dieses Gas ist mit 5-6% an den Veränderungen beteiligt. Der Fluorchlorkohlenwasserstoff ist uns noch als Treibgas noch bekannt und als Klimakiller mit 10% verantwortlich. Weiterhin sind es noch die Gase Schwefelhexafluorid und Stickstofftrifluorid, welche zwar in sehr geringen Konzentrationen in der Atmosphäre vorkommen, aber einer Wirkung auf das Klima um das 22800-fache von CO2 haben.

Weitere Beeinflussung gibt es durch Wasserdampf (60% Anteil der Veränderungen). Das Ozon wird nicht direkt von den Menschen erzeugt, sondern ergibt sich aus den Vorläufern Stickoxid, Kohlenwasserstoff und Kohlenstoffmonoxid, die durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen entstehen. Weiterhin im Einfluss sind Wolken, die je nach Höhe, Tageszeit und Sonnenhöhe sowohl heizende als auch kühlende Einflüsse auf die Atmosphäre haben. Dann wären da noch die Rußpartikel und die Aerosole. Der Ruß entsteht in der Hauptsache durch die Verbrennung von Kohle und Holz. So wirken Aerosole kühlend und der Ruß auf hellen Flächen bewirkt ein Aufheizen derselben.

Mit der begrenzten Erwärmung der Atmosphäre von 2°C bis zum Jahr 2030 ist es eine markante Marke für den Weltklimagipfel in Paris. Diese Marke zwingt die Nationen zum absoluten Handeln und zur Festlegung zwingender Werte für eine Begrenzung der klimaschädlichen Treibhausgase. Selbst die jetzt beteiligten Großmächte USA und China haben die Notwendigkeit des Handelns erkannt, jedoch fehlen bis jetzt klare Ziele. Die abwehrende Haltung Chinas, dass man sich nichts national reinreden lassen würde, ist kennzeichnend für die etlichen verschleppten Klimagipfel der zurückliegenden Jahre.

Ziele des Klimaabkommens sind:

  • ein Beschluss von langfristigen wirkenden Zielen mit konkreten Zahlen
  • eine Überprüfung der Auswirkungen beschlossener Maßnahmen
  • ein transparentes Regelwerk für eine ausgewogene wirtschaftliche Belastung der Staaten
  • die finanzielle Unterstützung der wirtschaftlich schwachen Länder
  • eine übernommene Verantwortung der Industriestaaten
  • die Bewältigung der schon stattgefundenen Schäden durch den Klimawandel

Es wäre somit vonnöten, einen Hilfsfonds einzurichten, der eine klare Verteilung der Hilfsgelder für zu unterstützende Staaten festlegt. Zahlen müssen eindeutig die Staaten, welche die größten Umweltsünder sind. Die ausgestoßenen Treibhausgase sind gravierende Zeichen für eine permanente Ausbeutung der Erde, die schon erhebliche Schäden hinterlassen hat.

Deutschland muss unbedingt seine bestehenden Ziele neu definieren, um vorbildlich voran zu gehen:

  • eine aktualisierte Verankerung der Klimaziele ist notwendig
  • die Festlegung über den Ausstieg aus dem Nutzen des fossilen Brennstoffes Kohle
  • keine Finanzierung von Kohle auf nationaler Ebene
  • eine Forcierung der Nutzung erneuerbarer Energien
  • einen Beitrag zur Klimapolitik der EU leisten
  • die Nutzung der Sonnenenergie im eigenen Land steigern und Projekte außerhalb Deutschlands fördern

Selbst bei der Umsetzung der erklärten Einsparziele von CO2 bis zum Jahr 2030, wären die Emissionen immer noch ein Drittel über dem Niveau, um die maximale 2°-Grenze überhaupt zu erreichen. Dennoch, so die Fachleute, gibt es eine erkennbare Trendwende im Stromsektor, der zurzeit in der Hälfte den Strom aus sogenannten erneuerbaren Energien erzeugt. Wir brauchen auf unserer Erde eine rasante Wende in der Klimapolitik und somit einen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe. Ebenso ist eine Verdichtung der Energieeffizienz notwendig. Zur gemeinsamen Verantwortlichkeit zählt auch die Solidarität mit den besonders betroffenen Ländern.

Der Handlungsdruck war nie so hoch wie im Moment zum Start des Weltklimagipfels am 30.11.2015 in Paris und zwingt die Länder zur Benennung konkreter Ziele, die das Klima entlasten. Die jetzt schon erkennbaren Veränderungen durch das kippende Klima auf unserer Erde dürfen sich nicht zur Klimakatastrophe ausbildet. Die jetzige Generation hat es noch in der Hand, die Bedrohung für eine sichere Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder abzuwenden.

Falls keine Wende möglich wäre, sähe es nicht gut aus für die Erde mit den darauf wohnenden Menschen:

  • es entständen mehr Dürren, Fluten und Stürme
  • die Menschen würden aus Regionen vertrieben
  • es käme verstärkt zu Konflikten
  • auch militärische Auseinandersetzungen wären möglich
  • Flüchtlingsströme würden sich verstärken
  • bei der Wasserversorgung käme es zu Problemen
  • kleine Inseln würden im Meer versinken
  • es käme zur Vernichtung von Korallenriffen
  • das Meer würde durch den hohen CO2-Gehalt der Atmosphäre weiter versauern
  • es ergäbe sich eine Beeinflussung der Sauerstoffproduktion in den Meeren, weil das pflanzliche Plankton zu Schaden kommt
  • die Fischpopulationen würden in Mitleidenschaft gezogen und unsere Ernährungsversorgung betreffen
  • viele Bereiche der Weltmeere hätten einen zu geringen Sauerstoffgehalt, der das Leben der Meeresbewohner bedroht, weil sie einfach ersticken
  • die mit der Klimaveränderung einhergehende weitere Erwärmung des Meerwassers hätte zur Folge, dass weniger Sauerstoff gebunden werden kann, weil warmes Wasser diese Eigenschaft hat

Dieses Schreckensszenario ist wirklich gravierend und die Fachleute warnen vor solchen Auswirkungen, die unsere Mutter Erde für eine lange Zeit oder für immer verändern könnten und unbewohnbar machen würden. Man kann nur hoffen, dass sich die Teilnehmer des Weltklimagipfels in Paris über die Brisanz ihrer Entscheidungen und Beschlüsse im Klaren sind und die richtigen Weichen für die Zukunft stellen. Den Teilnehmern kann man nur eine bestechende Einsicht und eine Portion Glück wünschen. Erst durch die dann bestehenden Vereinbarungen zeigt sich, ob unser Vertrauen, welches wir optimistisch in diesen Weltklimagipfel setzen, ein festes Fundament hat. Falls es dieses Mal wieder nicht klappen sollte, dann kann man nur noch sagen, Menschheit ade. Jedoch die Erde wird sich irgendwann wieder alleine ohne die Verursacher der Katastrophe erholen. Das wäre übrigens nicht das erste Mal einer Wiedergeburt auf der Erde.

Es gibt nur eine Erde, die uns Menschen den Lebensraum bietet. Jeder kann dazu beitragen, unsere Umwelt zu schützen.

Link zum PDF-Dokument: Weltweiter CO2-Ausstoß

30.11.2015 – WM

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es muss sein. *Time limit exceeded. Please complete the captcha once again.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.