Martin Schulz, der neue Karlspreisträger in Aachen – MK 20-2015

Am 14. Mai dieses Jahres fand die Verleihung des Aachener Karlspreises im Krönungssaal des Rathauses statt. Der Karlspreisträger war der Präsident des Europaparlaments Martin Schulz. Die Ehrung und Verleihung der Karlsmedaille wurde von Oberbürgermeister Marcel Philipp vorgenommen. Schulz ist SPD-Politiker und kam im Jahr 1994 ins Europaparlament. Im letzten Jahr verlor er die Wahl zum Kommissionspräsidenten gegen Jean Claude Juncker und ist seitdem in der Spitze des Parlaments der Europäischen Union.

Dieser Martin Schulz hat in der Stadt Aachen fast Heimatgefühle, weil er in Kinzweiler (heute Eschweiler), eine Ort bei Aachen, im Jahr 1955 geboren wurde. Dort wuchs er auf und hat noch eine Schwester und einen Bruder. In der Stadt Würselen war er Buchhändler und später auch Bürgermeister. Er erzählte, dass er oft mit seiner Mutter zu den Feierlichkeiten zur Verleihung des Karlspreises auf dem Platz vor dem Rathaus war und die Abläufe dort beobachten konnte. Er hätte es sich auch nie vorstellen können, dass er selbst einmal ein Karlspreisträger werden würde. So zählt Martin Schulz zu den Menschen, die auch kritischen Entscheidungen nicht aus dem Weg gehen und die Probleme ansprechen. Natürlich setzen sich kritische Menschen schneller einer öffentlichen Kritik aus, die ein menschliches Naturell verkraften muss. Einen charakterstarken Menschen zeichnet ein selbstkritischer geradliniger Weg aus und macht ihn so zu einer Persönlichkeit.

Unter den vielen Ehrengästen und den früheren Karlspreisträgern waren auch die Laudatoren, die Martin Schulz würdigten und seinen schon fast leidenschaftlichen Einsatz für die Werte der Europäischen Union darstellten. Es waren der Jordanische König Hussein, Bundespräsident Joachim Gauck und der französische Staatspräsident François Hollande.

In seiner Rede nach der Verleihung hat Martin Schulz die Werte der EU, die es zu erhalten und zu stärken gilt, aufgezeigt. Es sind die Demokratien der Staaten der EU, die diese so stark machen und die Verbundenheit der Menschen ausmachen. Die Freiheit der Menschen die unter einer festen Wertevorstellung in diesem Staatenverbund zusammen leben drängen die Nationalismen dieser Staaten in den Hintergrund und stärken so den Zusammenhalt. So ist herauszustellen, dass so ein gemeinsames und starkes Europa entstanden ist. Selbst die wirtschaftlichen Interessen sind zusammen gerückt und bilden mit der gemeinsamen Währung Euro eine starke Wirtschaftskraft. Es ist auch wichtig, so Martin Schulz, die Menschen an diesem Europa zu beteiligen und von der Idee der Gemeinsamkeit zu überzeugen.

Die Transparenz der Entscheidungen des Europaparlaments ist wichtig für das Verständnis der Menschen zum System „Europäische Union“ und macht die Arbeit des Gremiums Parlament nachvollziehbar. Jedoch ist noch viel zu tun, um die Bürger von der Europäischen Union zu überzeugen. Die Menschen müssen den Sinn dieser Gemeinschaft erkennen können, um auch den Sinn einer Wahl zu verstehen, denn da existiert noch Nachholbedarf. Zur der Stärkung der europäischen Demokratie gibt es noch viel zu tun. Die Mitgliedsstaaten müssen den Weg des Maastrichter Vertrages einhalten und an dem Zusammenhalt der Europäischen Union arbeiten.

Wenig hilfreich sind Extratouren von Staaten, die nicht wirklich dem europäischen Gedanken der Vereinbarungen folgen wollen, um so eigene Vorteile heraus zu schinden. Auch die artistischen Verrenkungen der griechischen Regierung sind wenig produktiv und von Erfolglosigkeit gezeichnet. Die europäische Gemeinschaft ist bestrebt Staaten in der Europäischen Union zu helfen, jedoch kann das nicht ohne bestimmte Voraussetzungen geschehen. In konsequenten Absprachen der Staaten und einhalten dieser Absprachen liegt die Stärke und der Zusammenhalt der Mitgliedsländer der Europäischen Union. Um den Wert der Europäischen Union zu unterstreichen, müssen auch die nationalen Interessen schon einmal an die zweite Stelle der Prioritäten gesetzt werden. Nur so ist ein starkes Europa möglich. Und es ist letztendlich auch so, dass die von Europa überzeugten Bürger sich auch nur für Europa entscheiden können.

18.05.2015 – WM

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