Kinderquote in Deutschland?

Nun melden sich unsere jungen, dynamischen Politiker noch einmal zu Wort, um ein Manko in unserer Republik zu beseitigen. Sie möchten gerne eine Kinderquote einführen, damit ein gewisser Generationenausgleich bei den Steuern und auch letztlich bei der Rentenpolitik möglich wird. Es ist quasi eine Bestrafung für Kinderlose und die zusätzlichen Zahlungen werden auch noch gestaffelt in der Höhe, je nach Anzahl der Kinder. Werden dadurch mehr Kinder geboren? Wollen diese Politiker auf sich aufmerksam machen, dass der Bürger weiß, es gibt uns noch?

Dieser grandiose Gedanke der Kinderquote wurde vollends zum Rohrkrepierer. Die Politiker mit solchen Ideen sind für die Zukunft unserer Republik verantwortlich. Um sich auf dasselbe Niveau zu begeben könnte man sagen, dass es sich wohl um geistige Blähungen handeln muss. Die Idee ist nicht neu und Politiker anderer Couleur haben sich damit auch schon einmal in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht. Auch diese sind gescheitert, weil es überhaupt keinen Sinn macht, vielleicht auch das Problem der Finanzierung der Rentenkassen auf diese Weise anzugehen. Diese Einfallslosigkeit von diesem Gedanken beleuchtet überhaupt nicht die Problematik unser Gesellschaft, die zugegeben veraltet.

Vielleicht denken diese Politiker auch, wenn es mir gut geht, geht es in Deutschland anderen sicher auch gut, und auch das ist wieder weit gefehlt. Jedoch in einem Punkt muss ich den jungen Politikern der CDU Recht geben, die Kinder sind ein Seegen und wichtig für unsere Zukunft.

Betrachtet man jedoch einmal, wie viele unserer Kinder in unserem Staat behandelt werden. Es wird ja noch nicht einmal versucht jedem Kind was aufwächst in etwa die gleiche Chance für den Lebensweg zu gewähren. Grundsätzlich muss man sich doch erst einmal die Frage stellen: – Warum werden in Deutschland immer weniger Kinder geboren? Die Politiker dieser Republik betreiben eine Politik, die vielen Menschen indirekt Schaden zufügt und somit auch den Kindern. Die Kinder wachsen auf bei 400 €-Jobbern, bei Teilzeitbeschäftigten, Leiharbeitern, Aufstockern und Eltern die trotz eines Vollzeit-Berufes nicht ihr Leben mit dem verdienten Geld bestreiten können. Da liegt der richtige Ansatz etwas zu verändern, damit mehr Kinder geboren werden. Die jungen Eltern, die sich in solchen Beschäftigungsverhältnissen befinden haben überhaupt nicht die geringste Planungskonstante für ihr Leben. Und dann sollen dort Kinder geboren werden und in ärmlichen Verhältnissen aufwachsen? – Und in 20 Staaten der EU gibt es einen Mindestlohn, nur nicht in Deutschland, warum eigentlich?

Die Befürworter dieser Quotenregelung sagen vielleicht jetzt, der größte Teil der Bevölkerung hat ein geregeltes Auskommen mit dem Einkommen. Ja, aber die Anzahl derer die schlecht dran sind steigt rapide an. Meine Herren Politiker schauen sie sich einmal den Arbeitsmarkt, die Beschäftigungssituation und die Zahlen an, vielleicht bringt sie das auf die richtigen Ideen. Der Gedanke so auch unsere Rentenkassen ins Lot bringen zu wollen ist völlig absurd, wie auch der bestehende Generationenvertrag.

Schon unter Helmut Kohl wurde der Grundstein für eine verfehlte Rentenpolitik gelegt. Damals wurden Gelder aus der Rentenkasse verwendet, um andere Haushaltslöcher zu stopfen. Ein Umstellung unseres Rentensystems wahr damals schon überfällig, denn die demografischen Daten und die Entwicklung waren zu dieser Zeit sicherlich schon bekannt, die Folgen absehbar. Dieser schon länger nicht mehr funktionierende Generationenvertrag ist das Urübel! Andere Länder haben diese Umstellung schon früh vollzogen und zwar auf ein System, was unabhängig von der demografischen Entwicklung funktioniert. Wieder einmal wurde von den Politikern der falsche Weg eingeschlagen, nämlich nichts zu tun. So kann keine zukunftsweisende Politik betrieben werden. Und dann kommen auch noch die „Jungen Wilden“ der CDU, die unsere Zukunft in der Politik sein wollen, mit einer Idee, einen Generationenausgleich einer Art zu schaffen, der an der Wirklichkeit weit vorbei geht.

Ich habe mir von unseren Volksvertretern schon immer volksnahe Politik gewünscht, aber vielfach wird keine Politik für den Bürger gemacht. Dieser Realitätsverlust etlicher Politiker ist schon beängstigend. Der mündige Bürger bringt selbst schon viel Politikverständnis auf und erkennt dadurch, dass es Möglichkeiten gibt vieles besser machen zu können. Durch diese befremdliche Politik wird der Bürger in politische Richtungen abgedrängt, die den etablierten Parteien an die Substanz geht. Der Trend des Wahlverhaltens ist schon lange erkennbar. Die Politikverdrossenheit wächst zunehmend, und das sieht man an den Ergebnissen bei Wahlen. Wann werden unsere Politiker wieder echte, vom Volk gewählte Volksvertreter? Dann könnte auch wieder Politik für die in diesem Land wohnenden Menschen gemacht werden.

15.02.2012 – WM

 

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