Die Datensammler, Täuscher und Manipulatoren des Internets – MK 21-18

Der derzeitige Status des Internets

Das Internet wurde schlechthin von vielen Menschen stets faszinierend als das Medium der Zukunft für den Datenaustausch angesehen. In teils euphorischer Begeisterung stürzen sich die Nutzer dieses weltweiten Datennetzes sicherlich oftmals völlig unbedarft in dieses zugegeben anziehende Medium Internet, um dann vielleicht am eigenen Leib festzustellen, halt, da gibt es auch etliche Fallen. Es geht dort zu wie im wirklichen Leben und es gibt dort Gute, aber auch Böse. Nur, wer zeigt den Nutzern die Fallen auf, die es dort gibt? Wie wollen Zwölfjährige User des Internets Datenschutzbestimmungen von Webseitenbetreiber verstehen und akzeptieren, denn sie sind nicht geschäftsfähig? Wer zeigt ihnen die Tücken durch Spam, Pishing und Betrug in der komplexen Datenwelt des Internets?

Die von vielen Nutzern des Internets hochgelobte Anonymität trägt dazu bei, dass der Eindruck entsteht, es wäre ein rechtsfreier Raum und ohne wirklich bindende Regeln. So betrachten es viele Nutzer als ein Medium ohne Grenzen, in dem alles erlaubt ist und Benimm und Anstand fehl am Platz ist. Wir klicken uns halt mal durch, ist ja egal was passiert, meinen bestimmte Nutzer sicherlich, was man am Verhalten in einigen sozialen Medien feststellen kann. Auch muss man eindeutig sagen, dass die sozialen Medien wie z.B. Facebook keine Institution für eine ideale Kinderbetreuung sein kann.

Datenschützer warnten immer vor Datenvorratsspeicherungen, aber die sozialen Medien betreiben ihre Geschäfte mit den Daten ihrer Nutzer und das ohne sie wirklich zu fragen. Es entstehen Datenabgriffe mit System, wie man es jetzt bei Facebook in Verbindung mit der englischen Firma Cambridge Analytica anschaulich erleben konnte. Es wird manipuliert, getäuscht und Datenmissbrauch betrieben. Danach erlebt man die Verantwortlichen in Statements, die beschwichtigend auf die Nutzergemeinde einwirken und deutlich machen, dass wohl etwas schiefgelaufen sein muss und man natürlich alles verbessern wird. Kann man es glauben oder steckt System dahinter?

Mittlerweile ist es wohl so, dass sich viele Menschen an das Internet mit seinen sozialen Medien als eine Art Glücks– und Segensbringer klammern und der Eindruck entsteht, es geht nicht mehr ohne Twitter und Co. Was eine Forcierung der Demokratie bringen sollte, entwickelt sich zum Bremser von Meinungsvielfalt. Die digitale Kommunikation entartet in den Foren der angeblich verbindenden sozialen Medien. Etliche Ausdrucksmöglichkeiten verkommen in einem Vokabular von Brüllaffen, die mit ihrem Geschrei ihren Artgenossen lautstark und wirkungsvoll imponieren wollen.

Es entstanden mit den sozialen Medien, Social Bots, Troll-Einheiten und Content-Fabriken gefährliche Meinungsmanipulatoren, die mit ihren Inhalten Meinungen und auch Wahlen beeinflussen. Die digitale Beeinflussung der Gesellschaft hat schon seit einiger Zeit begonnen und prägt diese mittlerweile schon nachhaltig mit Unwahrheiten, Hasskommentaren, rechtem Gedankengut und Verbalattacken bei sozialen Medien. So verändert sich die Haltung vieler Menschen zur Form unserer recht stabilen sowie liberalen Gesellschaft, die sich dadurch ihre Nischen schaffen, abseits von bekannten Regeln. Eine ausgeprägte Abhängigkeit unserer Gesellschaft zeichnet sich ab und schluckt alle negativen Effekte, die durch den Datenaustausch entstehen, so dass sich negative Veränderungen zeigen, wie mangelnder Respekt und die Achtung vor Anderen, wohl auch vor anderen Meinungen.

Mit viel Geschick und Features ihrer Software locken die sozialen Medien Nutzer in ihre Abhängigkeit und werden so zu den größten Datensammlern auf dieser Welt. Die Menschen entblößen sich praktisch freiwillig mit ihren Daten gegenüber diesen Unternehmen und geben wenig auf ihre sehr persönliche Identität, einfach mal so.

In diesen oftmals manipulierten Meinungsgebilden im Internet werden durch festgestellte Medien-Fakes Zweifel ausgelöst. Wem kann man nun noch glauben und wem nicht? Es entstehen Lücken zu den wirklichen Tatsachen bei den manipulierten Medien des Datenaustausches, die wohl vielfach auch so gewollt sind. Es entstehen so diffuse Meinungen zu Sachverhalten, die paradoxe Handlungen provozieren.

Man spürt, dass sich die Datenflut mittlerweile gegen die Menschen richtet und gesellschaftliche Strukturen verändert. Die Menschen verkümmern in ihrer digitalen Abhängigkeit, anstatt mehr miteinander zu reden. Trotz vermeintlicher demokratischer Mitspracherechte in der ausgeprägt digital kommunizierenden Gesellschaft entstehen durch eine löchrige Infrastruktur mit gravierendem Datenmissbrauch starke Zweifel an einem ehrlichen Diskurs in privaten und politischen Bereichen. Der Missbrauch zeigt sich in Form von Hetze, Beleidigungen, kriminellen Absprachen und abstrakten Selbstdarstellungen. Manche wollen es nicht sehen, manche sehen es nicht und anderen glauben es nicht, dass sich das Internet durch soziale Medien als Gefahr für unsere Demokratie entpuppt. Die Demokratie verwandelt sich in Blöcke gesteuerter und manipulierter Netzwerke mit ihren Communitys. Es wird manipuliert, abstrus interpretiert und polarisiert in unserer datenabhängigen Gesellschaft. Die Datensammler, auch Microsoft, Google und Apple beeinflussen gezielt ihre Nutzer der Systeme.

Notwendige Grenzen im Medium Internet

  • das Internet darf nicht als vermeintlicher rechtsfreier Raum gelten
  • es darf kein Missbrauch von Daten der User durch Firmen zu gewerbliche Zwecken möglich sein
  • eine Weitergabe von Daten muss ausgeschlossen sein
  • zur Nutzung des Internets und der sozialen Medien ist eine Altersgrenze notwendig
  • ein restriktiver Umgang mit den Firmen ist ein Muss, die Daten sammeln, Daten manipulieren, Fake-News und Falschmeldungen verbreiten, die Meinungen gezielt steuern, illegale Geschäfte betreiben und Einrichtungen, die Organisationen, Unternehmen sowie Despoten unterstützen
  • keine Duldung durch die Kontrollbehörden des internationalen Datennetzes von anonymen Servern in irgendwelchen obskuren Umgebungen
  • es darf kein Pseudo-Internet in einer Schattenwelt geben
  • kein anonymer Zugang für alle User im Internet (das Internet darf sich nicht von der normalen Geschäftswelt unterscheiden)
  • ein Verbot von Tarnsoftware ist notwendig
  • soziale Medien nicht mehr kostenlos in der Nutzung und damit verbundene strengere Kontrollen
  • als soziale Komponente der Gesellschaft ist es dringend geboten, viele schon vom Internet und sozialen Medien Abhängige zu entwöhnen sowie in die Bereiche der Normalkommunikation zurück zu holen (betrifft besonders Jugendliche)
  • Das Internet ist kein Allheilmittel und ebenso keine Zauber- und Fantasiewelt, die alles ermöglichen kann und das noch völlig kostenfrei

Bestehende Chancen des Internets

  • Nach wie vor ist das Internet für die Menschen auf dieser Welt das Medium für den digitalen Datenaustausch
  • Es ist ein einmaliges Kommunikationsmittel und die größte Informationsquelle dieser Welt unserer Zeit mit klar mehr Nutzen– als Schadenspotential für uns Menschen
  • Es muss gelingen, das Internet mit allen verbindenden Medien und seinen vielen Möglichkeiten deutlich positiv verbindlich für die Menschen zu prägen, so dass ein Missbrauch durch Anonymität nicht möglich sein kann
  • Wenn man es als Regulierung schafft, das Internet nicht als rechtsfreien Raum zu betrachten, dann besteht die Hoffnung, dieses Kommunikationsmittel der besonderen Art sinnvoll und effektiv im Sinne einer demokratischen Meinungsvielfalt zu nutzen
  • Ohne Darknet, die viel gepriesene Anonymität und die kriminellen Aktivitäten könnten negative Effekte des Internets zumindest minimiert oder gar ausgeschlossen werden
  • Es ist ein Umdenken der User notwendig, um für sich als Selbsterkenntnis feststellen zu können, dass sich durch die Nutzung des Internets eine Abhängigkeit zu bestimmten Firmen ergibt, die ihre Daten verwenden, um sie so informativ, finanziell und emotional an sich zu binden
  • Man kann nicht erwarten, dass alles im Internet für eine Nutzung kostenlos ist. Aber man kann es auch nicht als legal ansehen, dass die Firmen als Gegenwert für die Nutzung klammheimlich die Daten der User ohne wirkliche Rückfrage einfach so verwenden. Es ist höchst verwerflich, weil dieses ausschließlich dem Profit dieser Firmen dient und das wie man sieht mit Milliardengewinnen.

Nein, von der Nutzung des Internets sollte man sich nicht abschrecken lassen. Unter Beachtung bestimmter Verhaltensregel kann man es so gut wie gefahrlos für seine Zwecke nutzen. Auch ist es sinnvoll und absolut notwendig bei aufkommenden Zweifeln zur Rechtmäßigkeit und Richtigkeit bestimmter Vorgänge nicht einfach nur zu klicken, sondern sich kompetente Hilfe zu holen. Dennoch ist es für die Zukunft des Internets dringend notwendig, einige Regularien vorzunehmen und den Status der Anonymität zu beseitigen. Es sollte so sein wie im wirklichen Leben, weil kein Mensch im Normalfall anonym in seinem Land lebt und arbeitet. So sollte es auch im Medium Internet sein! Eine Nachverfolgung der Aktivitäten des Users ist bereits jetzt möglich, jedoch wäre es mit einer User-ID (eindeutige IP-Adresse) einfacher, weil getarnte Aktivitäten wegfallen würden. Wie lange gibt es noch die Duldung der Anonymität im Internet?

Bei der am Freitag, den 25.05.2018 in Kraft getretenen neuen EU Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) soll es in den offiziellen Ankündigungen der große Wurf sein, welcher die Daten der User im Internet absolut schützt. Der User entscheidet, ob überhaupt Daten von ihm verwendet werden dürfen. Kommt einem irgendwie bekannt vor. Einwilligen muss der User jetzt schon speziell bei den sozialen Medien. Doch wer versteht eigentlich die verklausulierten Datenschutzerklärungen dieser Unternehmen, die ihr Geld mit den Daten der User verdienen. Ist es wirklich der große Wurf? Bei einem Nein des Users wird dem Unternehmen die Geschäftsgrundlage entzogen, nämlich mit Daten Geld zu verdienen. Das soll die Lösung sein und in der Folge das Konto des Users gelöscht? Warum drängt man nicht auf die Lösung „kostenpflichtig“ und das Unternehmen verwenden überhaupt keine Daten der User? Es ist eine halbherzige Lösung, diese neue Verordnung der EU, die nicht wirklich den Kern der Probleme aufknackt? Es wären etliche Regularien zu verändern, damit wieder im Internet eine demokratische Meinungsvielfalt, viel normales Benehmen, Respekt, aber auch Anstand praktiziert wird! Was wird sich durch die neue EU-Verordnung tatsächlich ändern im Internet?

30.05.2018 – WM

Ein Gedanke zu „Die Datensammler, Täuscher und Manipulatoren des Internets – MK 21-18

  1. Danke für den Beitrag! Es sollte eigentlich jedem klar sein, dass man kostenlosen Leistungen nicht umsonst erhält. Kein Unternehmen gibt seine Produkte oder Dienstleistungen heraus, ohne daraus Profit zu schlagen. Durch die DSGVO ist die illegale Beschaffung von Kundendaten weit eingeschränkt worden. Trotzdem sollte man sich als User immer fragen, was man der anderen Seite preisgeben möchte.

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