Donald Trump – Hoffnungsträger oder Scharlatan? – MK 44-16

Nun haben es die Amerikaner und auch die USA fast geschafft, denn am 8. November, traditionsgemäß am ersten Dienstag des Monats November, findet auch in diesem Jahr die 58. Wahl zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika statt. Nach zweimaliger Amtszeit tritt Barack Obama ab und hinterlässt trotz einiger Erfolge ein Land mit vielschichtigen Problemen. Es hätten eigentlich noch mehr Probleme gelöst und abgearbeitet werden sollen, jedoch wurden Ansätze davon in der Gesetzgebung hauptsächlich von den Republikanern blockiert, weil sie eben die Mehrheit im Senat haben. In monatelangen Wahlkämpfen der Nominierung haben sich die beiden Kandidaten der Demokraten und der Republikaner dann letztlich doch der Öffentlichkeit präsentiert. Von den Demokraten tritt an Hillary Clinton, die auch schon als Außenministerin in der ersten Obama-Regierung vertreten war, also eine Frau mit politischer Erfahrung und menschlicher Reife. Ihr Gegenkandidat der Republikaner ist Donald Trump, welcher politisch ein völlig unbeschriebenes Blatt ist.

Für uns Europäer wirkt der amerikanische Wahlkampf absolut übertrieben und artet immer in einer Art Politshow aus. Außerdem sind es Unmengen an Geldern, die beide Kandidaten nicht haben und von Gebern bekommen. Es sind Millionen Dollar, die der inszenierte Wahlkampf in dem Wahljahr verschlingt. Diese Show wäre bei uns in Europa undenkbar, denn diese Wahlkämpfe sind stets von überwiegender Sachlichkeit und Argumenten geprägt, eben europäisch. Donald Trump braucht nicht so viel zusätzliche Gelder, weil er ein Immobilien-Milliardär ist und ein Milliarden-Trump-Imperium errichtet hat. Unterschiedlicher wie in diesem Jahr 2016 können die Kandidaten nicht sein. Sie die kühl, sachlich und reserviert wirkende Hillary und Donald der impulsive Populist mit ausgeprägt narzisstischem Profil eines Seelenfängers. Diese Persönlichkeiten der zwei Kandidaten gehen von „Amerika ich erkläre es euch“ bis zu „ich bin der Richtige für euch und ich rette Amerika“.

Dieser Populist Trump hat den Wahlslogan, dass er Amerika wieder groß machen will und erklärt seinen Wählern mit Plattitüden, Halbwahrheiten und Lügen wie Amerika wieder eine große Nation werden soll. Seine Wähler kommen nicht unbedingt aus den großen Städten sondern sind Leute aus ländlichen Gebieten, die einen persönlichen Niedergang erfahren haben, weil es in ihrer Umgebung nicht mehr so gut läuft mit den Arbeitsplätzen. Und Amerika hat viele strukturschwache Gebiete, das zeigte sich in vielen Filmberichten. Diese Wählerschicht fühlt sich ausgenutzt, vernachlässigt und vom Staat vergessen. Er verspricht ihnen alles, alles was sie hören wollen und schwärmt dabei von einem Amerika, welches anders werden muss, eben besser halt. In Deutschland würde man sagen, er verspricht ihnen das Blaue vom Himmel. Nein, Argumente hat er nicht wirklich, aber seine Parolen wirken wie Doping für das Volk. Dieser Donald Trump prangert das bestehende Establishment an, obwohl er selbst Teil dieses Systems ist und davon profitieren konnte. Er, der selbst Steuern nicht ordnungsgemäß entrichtet und auch seine Mitarbeiter in den Hotels nicht unbedingt pfleglich behandelt haben soll. Eine Mitarbeiterin eines Hotels sagte vor kurzem im Fernsehen, wenn er Amerika wieder groß machen will, soll er doch erst einmal bei uns anfangen, uns Verträge geben und einen vernünftigen Lohn zahlen. So ranken sich um den Kandidaten der Republikaner etliche Skandale und Skandälchen, die eines Kandidaten des Präsidentenamts nicht wirklich würdig sind. Gut, als Vorsitzender eines Waffenclubs in Ohio würde es mit Donald gerade so gehen. Aber den Wählern wirklich erklären was er mit Amerika vor hat, dass vermeidet er tunlichst. Seine Parolen haben die Schuldigen für die Miesere des Volkes schon ausgemacht. Es sind die Schwarzen, die Latinos, die Einwanderer, eben alle, die irgendwie das Bild Amerikas von Donald Trump stören. Das alles in einem klassischen Einwanderungsland! Zu Mexiko will er eine hohe Mauer errichten, die selbstverständlich Mexiko bezahlt, die NATO stellt er infrage, der Klimawandel wäre Quatsch, von Handelsverträgen mit anderen Staaten hält er nicht viel und gute Kontakte zu Russland möchte er pflegen. Abschotten gegenüber der restlichen Welt möchte er am liebsten sein Amerika, er schafft im Handumdrehen neue Arbeitsplätze, in kurzer Zeit hat Amerika keine Schulden mehr und den Menschen geht es dann deutlich besser. Also kurz und gut er ist der Zauberheiler aller Probleme Amerikas und das aus gutem Grund wie er sagt, er ist einfach der Beste.

Doch wie verlief der Wahlkampf? Es waren glaube ich die unwirklichsten Auseinandersetzungen von Kandidaten für das Präsidentenamt der USA. Viel Schlamm wurde geworfen, es gab viele unzumutbare Erklärungen, also eine Show die nicht einer Präsidentenwahl wirklich würdig war, es war ein unwirklicher Wahlkampf, der mit der Politik in den USA absolut überhaupt gar nichts zu tun hatte. Die Nation ist absolut gespalten durch die aufwühlenden und beleidigenden Trump-Parolen. Nein Herr Trump, in Europa könnten sie nur wenige Wähler begeistern, eben nur die, welche auch gerne eine Alternative zur bestehenden Politikrichtung haben möchten. Die Enttäuschung bei ziemlich allen politisch interessierten Wählern in den USA ist sicherlich groß, denn sie hatten sich einen Wahlkampf mit Argumenten erhofft und nicht laufende Showeinlagen.

Frau Clinton wäre sicher ein Garant für eine Kontinuität der politischen Geschäfte Amerikas, welche Europa sicher lieber sehen würde. Ein Donald Trump ist ein unberechenbarer Hitzkopf, der sicher versuchen würde vieles auf den Kopf zu stellen. Also wen wählt Amerika am 8. November 2016 zum Präsidenten respektive zur Präsidentin? Von außen betrachtet brauchen die USA eine innere Restrukturierung und Verbesserung der vernachlässigten Wirtschaftsstrukturen, speziell in den finanzschwachen Gebieten des riesigen Staates. Amerika will zu sehr nach außen groß erscheinen und generiert so einen Militärhaushalt von 596 Milliarden Dollar, wovon ein Teil zumindest in Amerika selber besser investiert wäre. Aber wie wäre es, wenn sich Trumps Amerika bewahrheiten sollte? Durch die fehlende Einstellung auf die Globalisierung könnte Amerika sich nicht aus einer inneren Investition heraus verbessern. Handel ist wichtig und bringt global auch Geld für den Staat. Die Altlasten mit fast 20 Billionen Dollar Schulden sind erdrückend. So macht Trump mit einer Abschottung Amerikas gegenüber der restlichen Welt, der Abschaffung der Krankenversicherung, der Ausweisung von Bürgern anderer Hautfarbe, Amerika mit seinen Sprüchen nicht wieder groß, soviel ist sicher. Mit dem Amt, welches er gerne innehaben möchte, weil er doch so gut ist, fangen seine Schwierigkeiten aber erst an. Wenn er nämlich alle Versprechungen und Sprüche bei den Wählern einlösen muss. Was dann Herr Trump? Die Bürger Amerikas haben Besseres verdient und es wäre an der Zeit Amerikas schwankende Mittelschicht zu stärken. Die Mittelschicht ist ein Bindeglied zwischen arm und reich und sie sollten auch die Stütze des Staates sein. In Amerika fehlen verschiedene Bindeglieder, die eine Gesellschaft zusammen halten. Business ist wichtig, jedoch Business verkörpert nicht wirklich den Staat USA, sondern besteht noch aus anderen Bereichen der Wirtschaft. Dennoch ist der Ausgang der Wahl nicht nur für Amerika wichtig, sondern auch für den Rest der Welt. Amerika braucht einen starken Menschen im obersten Amt des Staates!

07.11.2016 – WM

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es muss sein. *Time limit exceeded. Please complete the captcha once again.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.